Lyric

 

 

Hast du sie je gesehen, die
Gespenster in meinen Knochen, die zum Himmel fahren,
wenn ich deinen Namen träume,
hast du sie je gesehen, die
Ungeher in meiner Seele, die nicht mehr entweichen und nie
mehr schwinden.
Hast du das alles nicht mehr gesehen,
war es noch vor einem Atemhauch das wichtigste in deinem Leben.
Zerbrochenes Glas in der Farbe blau,
umgibt meine blanken Füße,
wund geschnitten,
und würde es schneien, wäre alles Blut versteckt,
ich gebe mir Mühe und mein Bestes,
verstecke Herz und Seele um nicht zu versterben während all
der Feierlichkeit.
Berühre mich nicht, denn es könnte mich ängstigen.

 

 

 

 

Sie schminkt sich im Auto
im Licht der untergehenden Sonne für einen Augenblick
wie ein Engel aus einem Stummfilm gefallen,
Jim Jarmusch hätte seine Freude daran.
Kajal und Lippenstift, und ein verlorener Schuh,
und wenn wir nicht halten müssen
dann fliehen wir für immer und ewig durch die Welt.
Als wären unsere Gesichter auf den Steckbriefen
der bösen Polizisten,
im Radio nur das übliche Sommerlachen der aufgebahrten
Leichen,
Jackson wird wieder ein Star,
aber ich rieche nur ihre Haut und ihre Haare, rieche
ihren Schweiß und ihren letzten Kuss.
Auf den Telefonleitungen nach Arkansas oder doch nur ins
Lehel
sitzen Vögel und wären gerne Schildkröten,
Murmelspieler huschen über die Straßen und schenken uns
Glasspiele,
schenken uns Zuversicht.

 

 

 

 

Aus der Hölle
vom Himmel
das letzte Gefühl,
die letzte Vereinbarung.
Sie nickt, er nickt, und
draußen vor den Fenstern
Regen.
Pack deine Schuhe ein,
pack deine Bücher ein.
Trink noch eine Tasse Kaffee,
im Haus ist es still,
als wäre es nie voll Leben
gewesen.
Gott ist ein Konzept,
und die Engel eine Horde Huren,
und wir glauben alles.
Vom Teufel wissen wir nur,
dass er unseren Namen trägt
zur rechten Stunde.
Ich glaube nicht an Magie,
und nicht mehr an
Bruce Springsteen,
nicht mehr an Bob,
nimm deine verfluchten Schallplatten
und
verschwinde aus der Stadt.
Der Traum ist vorbei,
und wir waren alle dabei,
haben
die Regenwolken über die Dächer
gezogen,
und für den Sturm gebetet.
Hagelschauer, der genau in unsere Augen
fällt,
nun bin ich wiedergeboren und doch gleich
verstorben,
Sargträger sind nicht mehr nötig.

 

 

 

 

Ich sah ihr Lachen & ihre Beine,
ihre Brüste gut versteckt
hinter verschränkten Armen, und die Nacht
war warm und die Sterne hell,
und ich liebte es, was sie tat,
wenn auch nur für einen Wimpernschlag.
Verstohlen und
hilflos ihre Schritte auf dem Parkett ,
So berührte ich sie, als es noch dunkler wurde als in den dunkelsten
Träumen,
sehen konnte ich sie nicht mehr, nur noch fühlen und erahnen,
war glücklich darüber,
daß sie roch wie der Sommertag und die Sommernacht/
Eigentlich
hätte sie auch ein Gespenst sein können,
ein Kuß folgte dem Kuß vor hundert Jahren,
doch sie flüsterte:
Alles ist gut.
Und ich glaubte ihr jede Silbe des silbrigen Mondes,
der sich versteckte hinter den
Azaleen und den Männer, gegossen aus Silberkugeln,
die
uns zusahen und sich fragten, leise,
weshalb dort kein Engelslicht war.
Die Glut von vierzig Zigaretten ließ es dämmern,
als ergraute schon der Morgen und doch war es nur ein Traum,
Johnny Cash und sein letztes Lied,
sind wir nicht alle erfüllt vom Schmerz und vom Leid und
der Hoffnung/
Nur so können wir lieben und küssen, als wäre es der letzte große Tag
vor dem Ende, berührend ihre Schultern und ihren Bauch, ihre Haare und den frischen Schnitt auf ihrem Herz,
die Grillen ließen es mich wissen,
daß es besser sei, nicht davon zu sprechen und so schwieg ich für diese Nacht, als hätte ich nie etwas anderes getan,
Ich kam um zu glauben und ich glaubte
ihren Atem
und den Augenniederschlag;
Alles andere war gesagt.

 

 

 

 

Man hängte sie,
(acht Stühle vor dem Strick)
manches Mal
erschoß man sie
(acht Gewehre, eines mit Platzpatronen)
oder
man setzte sie auf den elektrischen Stuhl
(acht Träume von zerplatzten Augäpfeln).

 

 

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© Richard Lorenz